Isabela
Die Insel Isabela ist die grösste Insel in dem Galapagos Archipel und nimmt mit einer Fläche von ca. 4588km² fast 60% der gesamten Galapagos Landfläche (7882 km²) ein. Die Insel wurde aus den Vulkanen Cerro Azul, Sierra Negra, Alcedo, Darwin, Wolf und Ecuador gebildet die durch ihre vulkanische Aktivität im Laufe der Zeit miteinander verschmolzen sind. Alle Vulkane ausser dem Vulkan Ecuador, welcher älter ist, sind noch heute aktiv.
Die meisten Besucherpunkte von Isabela liegen auf der Westseite der Insel und werden aufgrund der langen Anfahrt vorwiegend von den schnelleren Schifen angefahren. Der kleine Hafen der Insel, Puerto Villamil (ca. 3,000 Einwohner) ist der Hauptort an dessen Rand auch der kleine Flughafen der Insel liegt. Der Ort bietet sich für einen längeren Aufenthalt an, kilometerlange Strände laden zu einem Spaziergang ein und die Laguna de Villamil, eine kleine Inlandlagune, ist hervorragend zur Vogelbeobachtung geeignet. Neben Flamingos können hier zumeist über 20 verschieden Watvögel gesichtet werden.
Eine abenteurliche Wanderung führt von Puerto Villamil auf den Vulkan Sierra Negra (1.490m). Mit einem Pick-up oder Kleinbus geht es zunächst ca. 20km bis Santo Tomás und anschliessend einem kleinen Pfad folgend 9km wandernd bis zu dem Kraterrand des Vulkans. Wer möchte kann für den zweiten Teil auch ein Pferd mieten und die Strecke reiten. Vom Kraterrand bietet sich eine beeindruckende Aussicht auf die ca. 10x9km weite Kaldera. Von hier führt der Pfad im Halbkreis um die Kaldera herum zu einigen Parasitärkegeln von denen aus dem aktiven Vulkan Chico Dämpfe aufsteigen. Auf der Wanderung können oft Darwinfinken, Sumpfohreulen, Fliegenschnapper und Galapagos Bussarde beobachtet werden.
Die Muro de las Lágrimas (Mauer der Tränen) isi ein besucherpunkt rund 7km westlich von Puerto Villamil. Die rund 150m lange und ca. 10m dicke Mauer wurde von Sträflingen der Strafkolonie “Porvenir”, der berüchtigsten von drei in den 40er Jahren auf der Insel eingerichteten Strafkolonien, unter grausamsten Bedingungen errichtet. Die Strafkolonie wurde nach einer Massenrevolte im jahr 1959 geschlossen, aber die Mauer bleibt bis heute als Mahnmal dieser unrühmlichen Zeit erhalten. Heute ist sie vor allem das Zuhause einer Vielzahl von Lavaechsen die man hier hervorragend sehen kann. Ausserdem sind hier auch Darwinfinken und Galapagos Bussarde heimisch.
Die folgenden Besucherpunkte können nur mit dem Boot erreicht werden:
An der Südwest-Küste von Isabela liegt Punta Moreno. An der felsigen Küste kann man in der Regel Pinguine, Küstenvögel und mit etwas Glück sogar Flamingos beobachten. Ein kleiner Pfad führt durch die Felsen. In dem Bolivar Kanal zwischen den Inseln Isabela und Fernandina werden zudem oft Wale gesichtet.
Gegenüber der Elizabeth Bucht (Bahía Elisabeth) liegen die Mariela Inseln (Islas Mariela) bei denen man nahezu immer die putzigen Galapagos Pinguine sehen kann. Die Bucht selber ist bekannt für ihr vielfältiges Unterwasserleben. Schnorchler haben hier gute Chancen Meeresschildkröten und Rochen zu sichten, aber da hier das Wasser sehr klar ist kann man die Meeresbewohner meistens auch schon vom Panga (Beiboot) aus sehen. Die Küste ist mit Mangroven bewachsen in denen Seevögel und Reiher heimisch sind. Urbina Bucht (Bahia Urbina) liegt auf der Westseite der Insel an den Ausläufern des Vulkan Alcedo. Dieses rund 6km lange Küstenstück tauchte im Jahr 1954 aus dem Meer auf, als das Land dort während eines Ausbruchs des Vulkan Alcedo um bis zu 5m angehoben wurde. Überall auf dem neugewonnen Land findet man reste verschiedener abgestorbener Meeresorganismen, vor allem aber Korallen. Ein Pfad führt durch diese ungewöhnliche Landschaft in der heute Flugunfähige Kormorane, Meeresechsen und Pelikane leben.
Weiter im Norden befindet sich die Tagus Bucht (Bahia Tagus) in der eine Fahrt mit dem Panga (Beiboot) entlang der Küste eine ausgezeichnete Gelegenheit bietet die vielen Seevögel zu beobachten. Die Bucht entstand durch den Einbruch eines alten Tuffkegels und war lange Jahre ein beliebter Ankerplatz für Piraten und Walfänger die ihre namen und die ihrer Schiffe in die Felsen ritzten. Ein Pfad führt vorbei an der Darwin Lagune im Krater eines weiteren Tuffkegels zu einer Vielfalt an Lavaformationen und durch eine ausgeprägte Trockenvegetation die von Darwinfinken, Galapagos-Spottdrosseln und Galapagos-Tyrannen bewohnt ist.
Am nördlichsten Punkt der Insel liegt Punto Albermarle, eine ehemalige US Radar Station, die heute dafür bekannt ist, dass man hier auf einer Fahrt mit dem Panga (Beiboot) die Flugunfähigen Kormorane beobachten kann. Dies ist kein Besucherpunkt weshalb man die Insel selber hier nicht betreten darf. Nahebei bietet die Punta Vicente Roca einen der besten Schnorchelplätze der Inseln and den Ausläufern des Vulkans Ecuador.